Handdeuten und Handlesen sind in fast allen Kulturen unserer Erde seit einigen tausend Jahren bekannt. Als der Mensch anfing, sich zu beobachten, stellte er erhebliche Unterschiede im Aussehen und Auftreten fest. Abgesehen von Körperbau und Temperament lernte er Menschentypen vor allem über zwei Merkmale zu unterscheiden: durch die verschiedenen Gesichter und die höchst unterschiedlichen Hände. Denn beim Reden miteinander, beim Arbeiten, bei allen Tätigkeiten waren die Gesichter und die Hände mitbeteiligt. 

1. Die Veranlagung zu einer starken Ich-Betontheit
2. Die Veranlagung zu einer starken Du-Betontheit
3. Die Hand zeigt ferner an, welche Kräfte bei uns Vorrang haben und auf Welche Kräfte wir uns verlassen können.

Die rechte Hand zeigt unser bewusstes Verhalten in der Welt. Wie wir auftreten und welchen Eindruck wir hinterlassen. Wir wir im realen Alltag unsere geisitgen, gemüts- und gefühlsmäßigen Kräfte einsetzten und wie wir alle äußeren Gegebenheiten bewältigen.

Die linke Hand zeigt die gleichen Anlagen und Eigenschaften, aber darüber hinaus, wie wir unbewusst, im Stillen damit fertig werden.

Der Hand wird im allgemeinen eine Ich und eine Du Seite zugeteilt. Probier folgendes kleines Experiment aus und du wirst einen Unterschied feststellen.

Du hältst beide Außenhände vor dir und machst mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger (Diese Finger stellen die Ich-Seite dar) folgende pantomimischen Gesten: Glas nehmen und trinken, Messer halten, schreiben, Hemd zuknöpfen.

Als nächstes versuche die selben Gesten mit Mittelfinger, Ringfinger und kleinem Finger (Diese Finger symbolisieren die Du-Seite) durchzuführen – es wird nicht annähernd so gut funktionieren.

Im übertragenen Sinne bedeutet dies: Erst wenn das ICH sich behaupten und überleben kann, ist es bereit und reif, sich dem DU zuzuwenden. Diese Zweiteilung gilt für die Außen- und Innenhand.

Ziehe einen imaginären Strich vom Nagel des Mittelfingers durch die Fingermitte bis hinunter zur Handwurzel. Spreize nun deine Finger ganz leicht und du wirst sehr deutlich erkennen welche Seite der Hand eine stärkere Betonung aufweist.  

Der Daumen wurde mit dem jugendlich stürmischen Kriegsgott Mars und seiner unbändigen Kraft gleichgesetzt. So verkörpert der Daumen (der Marsfinger):

• unseren Willen
• Energie und Antrieb
• und den Sexualtrieb

Jupiter sorgte im olympischen Götterhimmel für Führung und Gerechtigkeit aber auch für notwendige Strafen. So verkörpert der Zeigefinger (der Jupiterfinger):

• die Selbstverwirklichung
• unsere Durchsetzung und unseren Stolz
• überzeugtes Geltungsbedürfnis

Der Mittelfinger, der die Balance hält, wurde dem Gott des Maßhaltens zugeschrieben, Saturn. Er steht für Begrenzung und Beschränkung. So verkörpert der Mittelfinger (der Saturnfinger):

• unseren Lebensernst
• unsere Pflichten und Aufgaben
• das "Kreuz" dass wir zu tragen haben

Der Ringfinger auf der DU-Seite der Hand, wurde durch den Sonnengott, den strahlenden Apollon symbolisiert. Was uns am Herzen liegt, was uns erhellt und wärmt, ist das, was wir lieben. So verkörpert der Ringfinger (der Sonnen- oder Apollofinger):

• unsere Ideale
• unsere religiösen, sozialen und künstlerischen Wünsche
• unsere Hinwendung zu Menschen 

Der kleine Finger wurde mit dem Gott Merkur gleichgesetzt. Er war der Bote zwischen Menschen und Göttern. Stets war er vermittelnd, redend, verhandelnd und überzeugend. Manchmal flunkerte er auch beachtlich. So verkörpert der kleine Finger (der Merkurfinger): 

• Kontakt und geschickte Kommunikation
• Humor, List und Überredungskunst